Zwölffingerdarmgeschwüre neigen zu Blutungen. Solange es sich um kleinere und kurz dauernde Blutungen handelt, werden diese kaum bemerkt. Bei Sickerblutungen oder länger andauernden Blutungen kann es zu einer Blutarmut (Anämie) kommen.
Kommt es aber zu sogenannten Teerstühlen (schwarz gefärbter Stuhl / Meläna) so handelt es sich um größere Blutungen. In diesem Fall und natürlich bei sehr starken Blutungen muss sofort behandelt werden. In fast allen Fällen wird dann eine Notfallendoskopie eingeleitet. Dabei werden blutstillende Medikamente eingesetzt oder Gewebeclips gesetzt, die die Blutung stoppen. Auf diese Art wird eine offene Operation vermieden, wie sie noch bis in die 1990ger Jahre üblich war.
Wenn das Geschwür allerdings die Darmwand durchbricht, ist eine offene Operation unumgänglich.
Bei wiederkehrenden Zwölffingerdarmgeschwüren kommt es oft zu Vernarbungen in Folge der Geschwürbildung. Dabei entstehen Verengungen in diesem Darmabschnitt, die die Passage des Nahrungsbreis erschweren können. Auch hier ist eine Operation nötig.
In einigen Fällen entfernt der Arzt nicht nur das Zwölffingerdarmgeschwür sondern auch einen Teil des Magens. Das geschieht um die Bildung von Magensäure aus den Belegzellen heraus zu verringern und so einem erneuten Geschwür im Zwölffingerdarm vor zu beugen.
In sehr seltenen Fällen von therapieresistenten Zwölffingerdarmgeschwüren wird der Vagusnerv operativ durchtrennt. Man nennt das eine Vagotomie. Damit wird die Nervenversorgung der Belegzellen im Magen, welche Magensäure produzieren ausgeschaltet. Das Gehirn kann also zwar noch immer Signale in den Nerv schicken, aber sie lösen dann keine erhöhte Magensäureproduktion mehr aus.