Erkrankungen des Magens – Übersicht
Wer kennt es nicht, das lästige Grummeln und Zwicken. Jeder von und hat schon mal Probleme mit der Verdauung. Halten die Beschwerden aber Tage lang an oder findet man keine Erklärung im Essverhalten oder Stresslevel, kann es sich um eine Erkrankung des Magens handeln, mit der man einen Arzt aufsuchen sollte.
Welche Erkrankungen gibt es?
Erkrankungen des Magens haben vielfältige Ursachen und Entstehungsmechanismen. Entzündungen und Infekte und leider auch Krebserkrankungen sind die häufigsten Krankheiten des Magen-Darm-Traktes und können in jedem Alter auftreten. Hier findet ihr eine Übersicht zu den häufigsten Erkrankungen des Magens.
Magen-Schleimhaut-Entzündung / Gastritis

Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen des Magens.
Man unterscheidet drei verschiedene Typen der Gastritis,
die Typ A-Gastritis ⇒ atrophische (Autoimmun-)Gastritis,
die Typ B-Gastritis ⇒ bakterielle Gastritis (Hervorgerufen durch Helicobacter pylori und die Typ C- Gastritis ⇒ chemische Gastritis hervorgerufen durch Nicotin- und Alkoholmißbrauch oder durch bestimmte Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung wie Diclofenac oder Acetylsalicylsäure.
Außerdem gibt es auch eine sogenannte Stauungsgastritis bei schwerer Rechtsherzinsuffizienz.
Magen-Darm-Grippe / Gastroenteritis

Die Gastroenteritis hat uns alle schon einmal erwischt. Wir nennen sie einen Magen-Darm-Infekt oder eine Magenverstimmung, oft sagen wir auch, es sei eine Magen-Darm-Grippe. Aber mit der Grippe hat sie nur eines gemein, sie wird manchmal durch Viren hervorgerufen.
Bei einer Gastroenteritis wird der Magen-Darm-Trakt von schädlichen Erregern besiedelt. Klassische Symptome sind: Übelkeit und Erbrechen, wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe und Schmerzen.
Außerdem kann es zu Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Müdigkeit kommen. Die Gastroenteritis hält nur wenige Tage an, ist aber eine sehr unangenehme und quälende Erkrankung des Magens und Darmes.
Magengeschwür

Ein Magengeschwür verursacht typischer Weise brennende oder drückende Schmerzen im Oberbauch (also zwischen Rippenbogen und Bauchnabel). Meist nehmen die Schmerzen direkt nach dem Essen zu.
Hinzu kommen oft Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen sowie Gewichtsverlust. Manchmal entwickeln Menschen mit Magengeschwür auch eine Anämie (Blutarmut), die durch längerfristige Sickerblutungen hervorgerufen wird.
Achtung!
Bestimmte Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac können Magengeschwüre verursachen!
Aber: Bei regelmäßiger Einnahme können sie den Schmerzreiz unterdrücken, so das Betroffene die typischen Symptome gar nicht bemerken! So kann es zu schweren Komplikationen kommen!
Magenkrebs

Magenkrebs entsteht durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten, Zigarettenrauch, Alkoholkonsum und durch eine chronische Gastritis. Das Risiko an Magenkrebs zu erkranken ist bei erblicher Belastung erhöht (das hängt vermutlich zusammen mit der erblichen Übertragung des Bakteriums Helicobacter pylori).
Bei Verwandten ersten Grades besteht ein 3,7 Fach erhöhtes Risiko ebenfalls an Magenkrebs zu erkranken. Die Therapie von Magenkrebs erfolgt zur Zeit meist operativ, etwa durch eine Gastrektomie, einer Entfernung von befallenen Teilen des Magens.
Magenblutung

Achtung: Eine Magenblutung kann in seltenen Fällen lebensgefährlich sein! Bei den entsprechenden Anzeichen sucht bitte umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus auf!
Eine Magenblutung
kann verschiedene Ursachen haben. Etwa die Hälfte aller Magenblutungen werden durch ein Magengeschwür verursacht. Auch eine Gastritis kann Blutungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen. Tumore des Magens können ebenfalls bluten. Auch die längere Einnahme von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder Acetylsalicylsäure erhöhen erheblich das Risiko für Magenblutungen.
Gutartige Magentumoren

Gutartige Magentumoren bereiten meist keine Beschwerden und werden eher zufällig entdeckt. Größere Adenome oder Polypen können sich durch Beschwerden wie Druck im Oberbauch, Völlegefühl oder durch Blutungen bemerkbar machen.
Auch die Blutungen bleiben meist unbemerkt und können zu einer Blutarmut (Anämie) führen. Es gibt 4 Arten von gutartigen Tumoren des Magens. Die meisten von ihnen müssen endoskopisch oder durch Abtragung mit der Elektroschlinge entfernt werden. Einige Arten kann man beobachten, solange sie klein sind.
Reizmagen-funktionelle Dyspepsie

Ein Reizmagen verursacht unterschiedliche Beschwerden. Viele Betroffene haben während oder nach dem Essen Beschwerden wie Völlegefühl, vorzeitigem Sattsein und Druck im Oberbauch (der sprichwörtliche Stein im Magen) und/oder Schmerzen im Oberbauch.
Bei der funktionellen Dyspepsie können keine organischen Ursachen für diese Beschwerden gefunden werden. Neben psychosomatischen Ursachen werden ein verändertes Schmerzempfinden und auch eine zu schnelle oder zu langsame Bewegung des Magens (Peristaltik) als ursächlich angesehen.
Roemheld-Syndrom

Das Roemheldsyndrom wird in der Medizin als Gastrokardiales Syndrom oder Magen-Herzsyndrom bezeichnet. Es handelt sich also hierbei vor allem um Beschwerden in der Brust und am Herzen, die ihren Auslöser im Magen-Darm-Trakt haben.
Der Arzt Ludwig von Roemheld beschrieb als erster dieses Syndrom, Anfang des letzten Jahrhunderts. Er hatte immer wieder Patienten, die über Brustenge und Brustschmerzen klagten, deren Herzen aber gesund waren. Das Roemheldsyndrom erscheint bedrohlich und ähnelt in gewisser Weise den Beschwerden, bei einer Angina pectoris. Da bricht schnell Angst und Panik aus.