Als Magenblutungen werden akute oder chronische Blutungen in Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm bezeichnet. Ärzte sprechen meist von einer Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt. 80 bis 90% der Blutungen im Verdauungstrakt finden dort statt. Es können chronische Blutungen stattfinden, die man lange nicht erkennt oder aber akute, teils heftige Blutungen, die sofort in einer Klinik versorgt werden müssen.
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Sichere Zeichen sind:
Indirekte Zeichen sind:
Schocksymptomatik:
Andere Symptome sind Magenschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl. Das Auftreten eines plötzlichen Leistungsknicks, oder Luftnot bei normaler körperlicher Belastung kann ebenfalls auf eine Blutung hinweisen.
Achtung: Wenn ihr derartige Symptome bei euch bemerkt, solltet ihr umgehend den Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen! Eine akute Magen-Darm-Blutung kann lebensgefährlich sein und zu einem Kreislaufschock führen! Auch bei geringen Blutbeimengungen im Stuhl ist eine ärztliche Abklärung immer dringend geboten!
Eine Blutung aus dem Magen-Darmtrakt wird von ärztlicher Seite sehr ernst genommen, denn wird sie nicht rechtzeitig erkannt, drohen ernste Konsequenzen. Neben einer körperlichen Untersuchung, auch um eventuell auftretende Kreislaufprobleme fest zustellen, können folgende Untersuchungen notwendig sein:
Die weitere Therapie von Magenblutungen hängt davon ab, woher die Blutung stammt und wie stark die Blutung ist.
Bei einem starken Blutverlust oder/und einer akuten Blutung ist eine Behandlung im Krankenhaus und manchmal auch auf der Intensivstation unumgänglich.
Es gibt viele Ursachen von Magenblutungen. Hier einige Beispiele:
Stress löst keine Magenblutung aus. Aber es ist richtig, dass er zu vermehrtem Auftreten von Magenerkrankungen führen kann. Magengeschwüre, Zwölffingerdarmgeschwüre und Entzündungen der Speiseröhre bei Refluxkrankheit sind oft Auslöser solcher Blutungen.
Auch hier führt der Alkohol nicht direkt zu Magenblutungen. Aber wir alle kennen das unangenehme Gefühl, wenn hochprozentiger Alkohol unsere Magenwände trifft. Bewiesen ist jedoch, dass bei häufigem Verbrauch von hochprozentigem Alkohol viel öfter Entzündungen der Speiseröhre und Schädigungen der Magenschleimhaut auftreten. Damit aber erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Magengeschwüren. Diese wiederum bluten häufig und das kann zu Blutverlust führen.
Es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten, die das Risiko für Magenblutungen erhöhen. Das liegt daran, dass zunächst einmal das Auftreten von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren deutlich steigt, wenn man Medikamente aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) einnimmt. Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem Ibuprofen und Diclofenac. Im Falle rheumatischer Erkrankungen werden diese Medikamente oft zusätzlich mit Cortison kombiniert. Dabei steigt dann das Risiko ein Magengeschwür zu bekommen, das eventuell blutet um das 16-fache. Deshalb sollten Betroffene unbedingt ihren Arzt auf eine prophylaktische Therapie mit Protonenpumpenhemmern während ihrer Therapie ansprechen.
Magenblutungen oder Blutungen aus der Speiseröhre müssen immer ärztlich abgeklärt werden. Der Blutverlust kann im Extremfall auch tödlich sein. Die Behandlung ist abhängig von der gefundenen Ursache und der Stärke der Blutung.
Meist erfolgt ein endoskopischer Eingriff um die Blutung zu lokalisieren. Dabei kann eine Blutstillung mit verschiedenen endoskopischen Techniken erfolgen. Ist ein Blutgefäß geschädigt, ist es möglich, dass der Arzt es chirurgisch operativ schließen muss. Das kommt aber selten vor. In unklaren Fällen kann auch ein MRT nach Sellink gemacht werden. Dabei bekommt der Betroffene ein Kontrastmittel zu trinken, um die Dünndarmschleimhaut darzustellen.
Wenn zuviel Blut verloren worden ist, kommt die Gabe von Blutkonserven in Betracht. Manchmal wird auch der Gerinnungsfaktor im Blutplasma künstlich zugeführt, damit die Magenblutung zum Stehen kommt. Außerdem gibt man meist einen Protonenpumpenhemmer, der die Magensäureproduktion drosselt.
Andrea Barbara Kuhl arbeitet als Medizinjournalistin und Autorin. Sie ist die Gründerin und Chefredakteurin von Magenkompass. Nach Abschluss eines naturwissenschaftlichen Studiums mit Diplom begann sie sich für Medizinjournalismus zu interessieren und machte ihn zu ihrem Beruf. Als Betroffene von Magen-Darm-Erkrankungen weiß sie, worüber sie schreibt.
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