Der pH-Wert zeigt an, ob etwas sauer oder basisch ist. Die pH-Skala sagt uns wie sauer oder basisch etwas ist. Sie reicht von 0 (extrem sauer) bis 14 (extrem basisch). Dabei gilt ein pH-Wert von 7 als neutral. Die im Magen von den Belegzellen hergestellte Magensäure (HCl) hat einen pH-Wert von 0,8 bis 1. Wie oben ersichtlich ist das schon eine starke Säure und sie wird nur noch von Batteriesäure (Schwefelsäure) bezüglich ihres pH-Wertes getoppt.
In der Regel bevorzugt unser Körper Stoffe, die mehr oder weniger pH-neutral sind. Reines Wasser befindet sich also mit einem pH-Wert von 7 direkt im Zentrum der Skala. Blut liegt leicht im alkalischen Bereich, bei ungefähr pH 7,4.
Eine der frühesten Methoden, mit denen der Mensch versucht hat, gegen Sodbrennen zu kämpfen, bestand nun in jener simplen Überlegung, die Magensäure mit einer basischen Substanz zu neutralisieren. Man benutzte damals Natriumbicarbonat besser als Natron, doppeltkohlensaures Natron, Backsoda oder Bullrich Salz bekannt.
Ja, ich weiß, es soll Zeitgenossen geben, die das auch heute noch tun!
NaHCO3 + HCl(Magensäure) >> H2O + NaCl + CO2
Natron + Magensäure ergibt also die völlig ungefährliche Kombination aus Salzwasser und Kohlendioxid. Das kann im Höchstfall dazu führen, dass wir uns aufgebläht fühlen oder aufstoßen müssen, wenn uns das CO2 über die Speiseröhre wieder verlässt. Aber so ungefährlich ist die Einnahme von Natron, jedenfalls auf Dauer, nun doch nicht.
Leider ist es aus der Mode gekommen den PH-Wert im Magen zu messen. Auch unseren Medizinern ist Säuremangel selten. Viele Studien zeigen das besonders im Alter nur noch wenig Säure vorliegt. Ein Säuretest mit Ansaugen und Messen der Säure wird nicht mehr gemacht. In Krankenhäusern wird grundsätzlich der Magenschutz PPI verordnet. Sollte allerdings ein Säuremangel vorliegen muss der Patient sich das Mittel kaufen. Verordnen vom Arzt ist nicht möglich.
Liebe Frau Kuhl,
Vielen Dank für ihren Artikel,endlich mal Fakten über das Sodbrennen, Hintergrundwissen und Hilfe.
Bitte helfen Sie auch mir herauszufinden, was bei mir einen furchtbaren nächtlichen Meteorismus auslöst. Ich hatte vor 2!! Jahren eine Gallenblasenentfernung und seitdem immer 1- 2 Stunden nach den Mahlzeiten viel Luft im Magen. Zwischen 23:00 und 2:00 Uhr nachts wache ich öfter auf,weil mein Herz stolpert und die Luft raus muss.Ich höre dann auch Magengräusche und habe Krämpfe.Sodbrennen fehlt. Was kann die Ursache sein ??
Ich bin wbl.64 Jahre und hatte vor meiner Gallen OP, sehr viel Stress,der 2021 in einer kompletten
Erschöpfungsdepression endete.
Jetzt bin ich Rente,esse gesund, bewege mich auch viel und bin normalgewichtig.
Im letzten Jahr wurde der Magen 2x gespiegelt, Ultraschall gemacht und Darmspiegelung, alles war in Ordnung.
Ich hätte einen Reizmagen.Habe Iberogast, MPC und Panterozol eingenommen, dazu auch Probiotika. Nichts hat geholfen.
Jetzt steht der Atemtest auf Fructose, Lactose, Sorbit an.
Ich bin sehr verzweifelt.
Was soll ich lt. Ihren Erfahrungen tun.Ich dachte auch an eine Zwerchfellhernie.
Es beeinflusst meine Lebensqualitätsehr und ich fühle mich auch nicht ernst genommenen den Ärzten.
Über eine Rückantwort freu ich mich sehr.
Freundliche Grüße
Evelin Püschel
Liebe Frau Püschel,
ich kann hier keine Diagnosen stellen, das werden sie verstehen.
Mein Rat wäre: erst einmal die Ergebnisse der Tests auf Unverträglichkeiten abwarten.
Einen Zwerchfellbruch haben die meisten Menschen in unserem Alter. Das ist nicht wirklich ein Problem, solange nicht ernstere Symptome hinzukommen.
Bei der Entfernung der Gallenblase kann es zu Magenentleerungsstörungen kommen. Dieses Krankheitsbild nennt sich Gastroparese. Es gibt einen Artikel dazu von mir. Sie finden ihn im Hauptmenü.
Herzrhythmusstörungen und Atemprobleme entstehen unter anderem beim sogenannten Roemheld-Syndrom. Dabei wird der Magen durch Luftansammlungen nach oben gedrückt. Auch dazu finden Sie den entsprechenden Artikel von mir im Hauptmenü. Das Roemheld-Syndrom ist allerdings eine Ausschluss-Diagnose und wird sehr selten diagnostiziert, denn es ist ein langer Weg durch viele Untersuchungen bis dies feststeht.
Aber mit etwas Glück ist es bei Ihnen wirklich eine Unverträglichkeit.
Außerdem können gelegentlich auch Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoprazol einen Meteorismus auslösen. Das Medikament zu wechseln, könnte ebenfalls helfen.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen und wünsche Ihnen, dass die Ursache Ihrer Probleme bald gefunden wird.
Andrea Kuhl
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